Wednesday, January 29, 2014

Feiertage in Vietnam: Die drei Küchengötter und das Tet-Fest


Trong ảnh là chiếc bếp kiềng điển hình ở nông thôn và trên vùng cao của Việt Nam cách đây vài ba chục năm. Trước nữa, cho đến những năm tôi lên 4 lên 5 tuổi gì đó, tôi vẫn nhớ mẹ tôi còn tự nặn 3 ông đầu rau bằng đất sét trôn với một ít trấu. Sau đó mẹ đem phơi nắng 3-4 hôm cho khô rồi dùng để đun nấu. Gần Tết, khi ngồi cùng mẹ trong bếp lúc mẹ nấu cơm, đôi khi mẹ kể cho tôi nghe về sự tich "3 ông đầu rau"


Könnt Ihr die drei Küchengötter sehen? Das ist auf dem Lande Vietnams eine typische Küche. Auf dem Stahlrost steht der Kessel. Bis zu den 60-igern Jahren jedoch stand der Kessel auf drei gebrannten Tonsteinen. Das waren die drei Küchengötter, die immer kurz vor dem Tet-Fest verschwanden.
(Foto: Le Minh Duc, März 2014 in Thanh Hoa Provinz)

Diesmal haben wir vor dem Tet-Fest nicht nur das ganze Haus geputzt, nein, sondern auch Dach und Dachboden repariert. Kein Wunder, dass die drei Küchengötter aus unserer Küche verschwunden sind und erst zum Mondkalender-Neujahr wieder kommen werden.

Unsere deutschen Freunde nicken bei unseren Erzählungen zur Vorbereitung des Tet-Festes immer sehr verständnisvoll. Sie glauben wohl, bei diesem Trubel einfach mal so zu verschwinden, so als Gott, kann man gut nachvollziehen. Doch es steht eine ganz andere Geschichte dahinter.

Aus dem chinesischen Daoismus stammt die nun folgende Legende von den drei Küchengöttern. Sie wurde über Jahrtausende mündlich überliefert und damit auch "vietnamisiert". Die Geschichte von den "2 Männern und einer Frau" oder eben auch ...


Die Legende von den Küchengöttern
Trong Cao und seine Frau Thi Nhi waren schon einige Jahre miteinander verheiratet. Doch Kinder waren ihnen versagt. Sie waren unglücklich und stritten sich. Einmal war Trong Cao derart erbost, dass er seine Frau schlug. Thi Nhi war zutiefst verletzt und verließ ihn. Sie traf dann Pham Lang und verliebte sich in ihn. Sie heirateten und lebten glücklich zusammen.


Doch Trong Cao bereute im Nachhinein doch sehr sein Verhalten gegenüber Thi Nhi. Er machte sich auf den Weg, sie zu suchen. Einige Zeit ist ins Land gegangen. Er fand sie nicht und all sein Geld war aufgebraucht. So blieb ihm nichts anderes übrig, er musste betteln gehen. Eines Tages bat er auch bei der neuen Familie von Thi Nhi um Hilfe, jedoch ohne sie zu erkennen. Aber Thi Nhi erkannte Trong Cao sofort wieder und umarmte ihn.

Doch plötzlich kam ihr neuer Ehemann Pham Lang von der Feldarbeit nach Hause. Aus Angst hat sie Trong Cao in dem mannshohen Reisstrohhaufen auf dem Hof versteckt. Unglücklicherweise jedoch brauchte Pham Lang gerade jetzt Asche aus Reisstroh als Dünger für die Felder. Er ging auf den Hof und zündete den Reisstrohhaufen an. Trong Cao verbrannte und starb. Thi Nhi in dem Gefühl, sie hätte Trong Cao in den Tod getrieben und sprang nun selbst auch in den brennenden Strohhaufen. Sie wollte mit ihm sterben. Pham Lang war betroffen über diese unerwartete Entwicklung und sprang nun seinerseits auch in den lodernden Strohhaufen. Auch er wollte mit seiner Frau sterben.


Die Seelen der drei stiegen in den Himmel auf. Gott war so berührt von den tiefen Gefühlen der drei zueinander. Daher weihte er sie zu Küchengötter. Jeder hat dabei seine Aufgabe: Pham Lang wurde zum Küchengott, Trong Cao war für das Haus zuständig und Thi Nhi verwaltete von nun an das Haushaltsbudget.

Die Verantwortlichkeit für die Hauswirtschaft liegt somit bei uns schon traditionell in den Händen einer Frau. Die drei Ton-"Köpfe", so nennen wir die drei Feuersteine früher am Kochplatz, das sind die drei Götter. Sie schreiben das ganze Jahr über alles auf, was so die der einzelnen Familienmitglieder so gemacht haben. Ja und dann kurz vor dem Tet-Fest, verschwinden sie halt. Nicht aus Stress wegen dem Putzen, nein, sie berichten dem obersten Gott.


Wie kann man nun erreichen, dass nur die guten Dinge berichtet werden? So ist es bei uns Tradition geworden, 3 Hütten aus Papier am Altar aufzustellen. Eine gelbe Hütte in der Mitte (für die Thi Nhi) und an den Seiten je eine schwarze Hütte für die beiden Männer. Dazu kommen 3 Paar Schuhe und 3 Karpfen. Und es werden Räucherstäbchen angezündet. Danach werden die Hütten und Schuhe verbrannt und die Karpfen im nächsten Gewässer ausgesetzt. Die Karpfen bringen dann als Drache die drei Götter in den Himmel.



Ich erinnere mich noch, früher (also als ich 4-5 Jahr als war) hat meine Mutter solche Ton-"Köpfe" noch selber aus Ton oder Lehm, gemischt mit etwas Reisspelzen, geformt, 3-4 Tage an der Sonne getrocknet und dann eben als Feuerstein benutzt. Der Stein für die Frau war etwas kleiner als die beiden Steine für die Männer. 



Wie gesagt, erst später (in den 60-iger Jahren, wurden die Ton-"Köpfe" durch ein Dreibein, ein Stativ aus Eisen, zum Kochen ersetzt.

Noch zum Schluss will ich nicht vergessen, diese schöne Geschichte und noch viele mehr stammt von einem Kollegen des Instituts für Han-Nom. Viel Spaß.

Thursday, January 23, 2014

Traditionen in Vietnam: Bambustanz (Múa Sạp)




Bambustanz in Greifswald über Generationen hinweg
LINKS OBEN: die erste Generation vietnamesischer Studenten in Greifswald vor 40 Jahren;
LINKS UNTEN: die neue Generation 30 Jahre danach ist genauso begeistert
(während eines MultiKulti-Abends am 5.12.2003 in Greifswald) und
RECHTS UNTEN: die neue Studenten-Generation begeisterte auch deutsche Schüler eines Gymnasiums in Greifswald (Juni 2004)

Kürzlich erzählte ich über meine Eindrücke vom deutschen Volkslied "Die Vogelhochzeit". Dabei erwähnte ich auch kurz unser Singen und Tanzen damals aus unserer Studentenzeit in Greifswald. Wenn wir unter uns waren oder mit den deutschen Studenten zusammen gefeiert haben, dann haben wir immer viel Spaß mit unserem traditionellen Bambustanz gehabt.

Man kann viele Bilder und Videos zum Bambustanz im Netz finden. Vor allem Touristen durch Thailand, Vietnam, Phillippinen, Indonesien und sogar durch Indien kennen diesen Bambustanz. Aber welche Bedeutung hat dieser Bambustanz für uns, in Vietnam?

Bambustanz ist bei uns ein sehr beliebter traditioneller Tanz der Volksgruppen Muong und Thai in der nordwestlichen Bergregion Vietnams. Es wird dort meist an Festtagen in Gruppen getanzt.

Zum Tanzen werden dort werden 2 Sorten an Bambusstäben (Sạp) benötigt:
+ 2 lange Bambusrohre etwa 3-4 m lang und 3-4 cm Durchmesser 

   als Tanzfeldbegrenzung aber auch als Klangkörper.
+ mehrere kleinere, etwa 2 -2,5 m lange Bambusrohre.


Die kleineren Bambusrohre werden paarweise senkrecht auf die langen Stäbe gelegt. Das rhythmische Schlagen der kleineren Stäbe auf die großen Rohre, das ergibt den typischen Sound und macht die große Wirkung und Faszination dieses Tanzes aus.



Hier tanzen vietnamesische Studenten und Greifswalder Gymnasialschüler gemeinsam den Bambustanz (Projekttage Juni 2004)

Beim Tanzen gibt es 2 Gruppen von Tänzern: eine Tanzgruppe und eine Führungsgruppe. Jede Gruppe besteht aus 2, 3 oder mehreren Paaren. Die Führungsgruppe (oder auch die Rhythmusgruppe) sitzen paarweise an den Enden der kleineren Bambusrohrpaaren und schlagen auf die langen Bambusrohre im vier-viertel Takt. Die Tanzgruppe tanzt auch in Paaren nach diesem Rhythmus.

Früher gab es noch keine Musik zum Tanz. Nur der Rhythmus des Schlagens der Bambushölzer wirkte. Erst später, in den 50-iger Jahren, haben die Komponisten Sao Mai und Đỗ Nhuận in Anlehnung an einer Thai-Volklore die heute so bekannte Melodie für den Bambustanz geschrieben.  Zum Tanz wird seitdem nun auch gesungen.


Also, Thai und Muong tanzen immer, wenn es bei ihnen etwas Besonderes zum Feiern gibt: zu den verschiedenen Festen im Jahr und auch zum Erntedankfest. 
Wir, die Kinh, wir haben diesen Tanz von den Muong oder Thai übernommen. Als ich in die Schule ging, haben wir den Bambustanz meist während der Zeltlagerzeit getanzt. Die Jugend tanzte den Bambustanz sehr gern. Es musste nicht immer erst einen besonderen Anlass geben, z.B. vor einer Versammlung wurde auch häufiger getanzt. Heute ist so etwas jedoch seltener.

ZELTLAGERZEIT = Die Frauenorganisation, die Jugendorganisation des Dorfes und der Elternverband der Schule organisierten und unterstützten damals für die Kinder von der 2. bis 5. Klasse einmal jährlich, meist im Juni, 3 bis 4 Tage eine solche Zeltlagerzeit. Wir zelteten entweder auf dem Hof der Schule oder auf irgend einer freien Fläche des Dorfes. Wir spielten, sangen und tanzten u.a. auch diesen Bambustanz im Wettbewerb unter den verschiedenen Gruppen. Dann kam der Krieg. Es wurde lange Zeit nicht mehr fortgesetzt. Eigentlich dachte ich, dass es heute so etwas in dieser Form nicht mehr gibt. Aber solche Campingtreffen scheinen an einigen Universitäten in Hanoi wieder neu aufzukommen.


Thursday, January 16, 2014

Kinderfeiertage in Deutschland und Vietnam: Vogelhochzeit und Mondfest

Hồi còn là sinh viên ở Greifswald, chúng tôi hay tổ chức vui văn nghệ vào những dịp lễ đặc biệt của dân tộc hoặc nhân các dịp lễ của Đức. Chúng tôi múa hát những bài hát của Việt Nam và cả những bài hát của Đức. Bây giờ chúng tôi đã trở thành ông bà, các bạn Đức hay gửi tặng cho các cháu CD ca nhạc thiếu nhi và nhạc dân tộc. Đặc biệt có bài hát "Đám cưới chim" là một bài hát dân gian có từ cách đây khoảng 700 năm, ngày nay vẫn được hát vào dịp lễ hội "Đám cưới chim" thường được tổ chức ở các vùng có dân tộc Sorben sinh sống vào ngày 25 tháng giêng hàng năm.





Das in Deutschland so bekannte Kinderlied von der Vogelhochzeit
(Quelle: Youtube)

In unserer früheren Studienzeit in Greifswald haben wir unter uns, aber eben auch für die deutschen Freunde, viel gesungen und getanzt. Beim Tanzen natürlich, haben wir mehr unsere traditionellen Tänze von uns zu Hause gezeigt. Ähnlich war es beim Singen. Von den deutschen Volksliedern haben wir damals nur wenige kennengelernt. Nun sind wir Großeltern und unsere Freunde bringen uns für die Enkelin verschiedene bekannte Kinderlieder auf CD. Darunter auch das Lied von der Vogelhochzeit.

Selbst in Deutschland ist es gar nicht mehr so bekannt, dass dieses Lied auf eine Tradition zurückgeht, die heute nur noch in einigen Regionen als Kinderfest gefeiert wird, z.B. bei den Sorben in der Lausitz zwischen Cottbus und Bautzen. Jedes Jahr, am Abend vor dem 25. Januar, stellen die Kinder dort einen Teller raus. Am nächsten Morgen sind dann Süßigkeiten darauf in Form von Vögel oder Nestern. Die Vögel fangen mit dem Nestbau an und somit soll es in dieser Art wohl ein Dank der Vögel an die Fütterung durch die Kinder in der Winterszeit sein.

Hier wird  in der Lausitz von den Kindern jedes Jahr am 25. Januar die Vogelhochzeit gefeiert.
(Quelle: Youtube)

Aber wieso wird dieses Kinderfest schon im Januar gefeiert? Die Zugvögel sind noch nicht da und wir kennen diese Zeit in all den Jahren nur mit Frost und Schnee. Nun kann man in den verschiedenen Beschreibungen über diese Tradition nachlesen, dass es ein alter vorchristlicher Brauch sein soll. Also eine Tradition die schon älter als 1200 Jahre ist. Vor etwa 600 - 700 Jahren, also um 1400, ja da gab es in Europa eine richtig warme Zeit - das sogenannte Mittelalter-Optimum oder auch als Wikinger-Ära bezeichnet. Dieser Brauch soll aber schon älter als 1200 Jahren sein. Doch da war es in Europa noch richtig kälter als heutzutage. Aber in einem aktuellen Interview kann man nachlesen, dass zur Zeit viele Kohlmeisen und Blaumeisen zu hören sind und anfangen, Nesthöhlen zu bauen. Also doch.

In Vietnam haben wir auch ein sehr beliebtes Kinderfest, dass eng mit der Natur, dem Wetter und natürlich auch mit Süßigkeiten verbunden ist - das Mondfest. Das findet aber am 15. August nach dem Mondkalender statt. Dazu in Kürze mehr.