Monday, February 17, 2014

Feiertage in Vietnam: Reiskuchen (Bánh chưng) zum Tet-Fest

Tết Giáp Ngọ đã qua, nhưng hôm nay tôi mới có thời gian viết mấy dòng về Bánh chưng và sự tích bánh chưng bánh dày. Là người Việt Nam chắc thời thơ ấu ai cũng được ông bà, cha mẹ kể cho nghe về sự tích mang đầy tính nhân văn này. Tuy nhiên tôi muốn qua những dòng này chia sẻ với bạn bè nước ngoài một chút về  văn hóa của dân tộc Việt Nam.

Da werden gerade die Blätter für ein Bánh Chưng (quadratischer Reiskuchen) gefüllt.

Die Tet-Tage sind nun schon wieder vorbei. Zuvor hatte ich ja schon über die drei Küchengötter geschrieben. Doch nun möchte ich über eine ganz besondere Tet-Spezialität schreiben: Bánh chưng – Reiskuchen.

Für die Vietnamesen darf diese traditionelle Spezialität zum Tet-Fest nicht fehlen. Es ist ein in grünen Phrynium-Blättern (ein Pfeilwurz-Gewächs) eingepackter Reiskuchen (Bánh chưng). Typisch ist seine quadratische Form. Dann gibt es noch einen runden, flachen und nicht eingepackten weißen Reiskuchen (Bánh dày). In manchen Regionen könnte man auf Bánh dày verzichten, aber Bánh chưng ist unentbehrlich.


Die Phrynium-Blätter hängen nach dem Waschen einige Zeit zum Trocknen.

Schon ein paar Tage vor dem Tet-Fest werden der besonders gute Klebreis (gạo nếp), grüne Bohnen und gute Phrynium-Blätter besorgt. Unsere Kinder freuten sich immer schon auf diese Vorbereitungen der Eltern. Denn am Tag vor dem Mondkalender-Silvester dürfen sie bei der Zubereitung (Gói bánh) mithelfen. Als sie noch klein waren, haben sie den Reis und die Bohnen "ausgelesen". Bei der eigentlichen Zubereitung (Gói Bánh) sitzen sie dann daneben und verfolgen, wie der Vater die Arbeit machte. Sie warteten auf den Moment, wenn der Vater zum Schluss extra für jede seiner beiden Töchter einen kleinen Bánh chưng machte.
Nach dem die frisch gekochten Bánh chưng auf dem Altar zur Erinnerung und Ehrung unserer Vorfahren und auch Gott aufgestellt wurden, erst dann durften die Kinder ihre kleinen Bánh chưng aufmachen und ihn genießen.
Jetzt, wo die Kinder nun schon erwachsen sind, hat sich die Prozedur etwas umgekehrt: Sie machen jetzt alle Vorbereitungsarbeiten für die Eltern zum "Gói Bánh". Aber geblieben ist: Der Opa bereitet nun zum Schluss einen kleinen Bánh chưng für seine liebe Enkelin Kha Lam. Auch heute sitzen wir noch am warmen Feuer des extra in der Küche aufge-bauten Kohleofens erzählen uns die Geschichten und Legenden über Tet und Bánh chưng während die Bánh chưng vor sich hin köcheln. 


Diese Prozedur dauert in der Regel 12 Stunden. Früher, aber auch heute noch bei vielen Familien, war diese lange Kochzeit auch gleich ein großes Familienfest. Der ganze Familienclan kam zusammen. Das Feuer für die Bánh chưng brannte auf dem Hof. Fleisch wurde gegrillt. Die Kinder spielten um das Feuer herum. Man genoss die arbeitsfreien Tage zum Tet-Fest.  


Hier nun eine solche Geschichte:
"Es war einmal in der zu den Anfängen des vietnamesischen Staates Van Lang, als ein Hùng-König (Hồng Bàng–Dynastie) einen großen Sieg über die Shang–Dynastie erzielte. Der erfolgreiche sechste Hùng-König beschloss nun einen seiner Söhne als Nachfolger auszuwählen. Darauf hin hatte er sich einen kulinarischen Wettbewerb zum Tet-Fest  unter seinen Söhnen ausgedacht. Jeder Prinz sollte eine Delikatesse offerieren, die zur Tet-Zeit seine Aufrichtigkeit gegenüber den Ahnen darstellen sollte. Wer das köstlichste Gericht auf den Ahnenaltar stellen könnte, der sollte der nächste Herrscher des Landes werden. So war die Idee. Die älteren Prinzen versuchten nun, die seltensten und köstlichsten Spezialitäten aus den Wäldern und dem Meer für den Wettbewerb zu finden. Der jüngste Prinz Lang Lieu aber, der ärmste Sohn von Hùng Vương, hatte jedoch zwei einfache Gerichte mit solch alltäglichen Zutaten wie Reis, Bohnen und Schweinefleisch in Form eines quadratischen, grünen Kuchens und eines runden weißen Kuchens gekocht. Der quadratische Kuchen, Bánh chưng genannt, sollte die Erde symbolisieren und der runde Kuchen, Bánh dày genannt, den Himmel. Das entsprach den Vorstellungen der Menschen damals, wonach die Erde eben quadratisch sei und der Himmel rund.
Der Hùng-König fand, dass Bánh chung und Bánh day nicht nur sehr lecker schmeckten, sondern sie widerspiegelten auch eine feine Dankbarkeit und Hochachtung gegenüber den Ahnen und unsere Natur. Die Schaffung von Bánh chung und Bánh day zeigte so auch ein tiefes Verständnis des Prinzen Lang Lieu über die lebenswichtige Wirtschaft des Landes: den Reisanbau.

Prinz Lang Lieu gewann den Wettbewerb und wurde der siebente Hung- König des Van Lang Staates."

Bánh chung und Bánh day wurden seit dem unentbehrliche traditionelle Gerichte der Vietnamesen zum Tet-Fest.


So, die Bánh Chưng sind nun fertig gekocht.

Heutzutage, in der modernen Gesellschaft, in den Großstädten, verzichten die Menschen manchmal darauf selber Bánh chung zu zubereiten. Doch die Tradition der Vorfahren zum Tet-Fest mit Bánh chung Ahnen zu ehren, bleibt auf Ewigkeit.

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