Tuesday, March 4, 2014

Traditionen in Vietnam: Rund um die Geburt

Tôi đã có hai cháu ngoại, một gái, một trai. Cháu trai Bách San đã được hơn 2 tuần. Trộm vía cháu rất ngoan. Mẹ cháu sinh cháu cũng dễ dàng, nên cả gia đình hai bên nội ngoại đều rất  mừng. Hôm chuẩn bị làm lễ đầy cữ ( 7 ngày) cho cháu, tôi phải gọi điện về Thanh Hóa hỏi cụ cháu về thủ tục, mẹ đã chỉ cho tôi chi tiết phải làm như thế nào. Tôi thấy đây cũng là một nét văn hóa hay của dân tộc mình, nên  ghi chép lại để có dịp các bạn hiểu thêm về lễ đầy cữ ( của xứ Thanh).



Mit diesen Mahl werden auch heutzutage wieder 
7 Tage nach der Geburt die Göttinnen gebeten,
den Neugeborenen schützend zu begleiten (siehe unten)


Seit nun mehr als zwei Wochen bin ich nun zum zweiten Mal Oma geworden. Ich bin überglücklich. Bach San, so heißt der Enkel. Seine Eltern haben sich sehr überlegt, wie sein künftiger Name ein schöner Name sein wird und dabei auch eine Brücke zwischen seiner Schwester und den beiden Familiengruppen der Eltern schlagen kann. Doch das ist eine weitere Geschichte für später.

Heute bewegen mich die vielen Geschichten und Handlungsweisen bei uns in Vietnam rund um die Geburt eines Kindes.

Gebären zwei Frauen zeitgleich in einem Haus, dann muss eine Frau raus aus dem Haus. Wohin? Auf das Boot im Kanal zum Beispiel. Das klingt zunächst sehr hart. Es war aber wohl die Erfahrung des Wochenbettfiebers.

Eine andere Tradition beschreibt die damalige Kommunikation mit dem Familienclan unmittelbar nach der Geburt des Kindes. Für die nächsten sieben Tage durften nur die allernächsten Verwandten in Kontakt zum Geborenen kommen. Doch wie die anderen informieren? Handy waren ja damals noch nicht zugänglich. Binh erinnert sich noch, wie er als 6-jähriger Junge (also 1956) noch den Russ aus dem Küchenherd an die Außenwand des Hauses schmieren musste. Sieben Flecke hatte er an die Wand zu malen. Es war sein jüngerer Bruder, der gerade geboren wurde. Wäre es eine Schwester gewesen, hätte er sich etwas mehr Arbeit machen müssen. Dann wären nämlich neun Flecke erforderlich gewesen. Sieben Götter beschützen ein Leben lang den Sohn und eben neun Götter kümmern sich um eine Tochter.

Was aber können die aufgeregten Großeltern tun? Denn sie müssen auch so lange warten. Keine Sorge. Es gibt eine klare Aufgabenstellung für sie, wie sie ihr jüngstes Enkelkind beschützen können. Es sind vier Dinge für das Enkelkind zu erledigen.

  1. Es werden Zweige vom Maulbeerbaum benötigt. Diese Zweige vom Baum der Seidenspinnerraupen sind peitschenartig. So kann das Kind böse Götter auspeitschen.
  2. Wieder wird Russ aus dem Küchenherd benötigt. Er wird in Papier eingewickelt. Später malt man damit auf der Stirn des Kindes einen Fleck. Dadurch sollen böse Geister das Kind nicht erkennen können.
  3. Es sind Essstäbchen zur Seite zu legen. Damit kann das Kind dann später schneller essen und somit auch schneller groß und stark werden.
  4. Ja, letztendlich ist dann noch ein kleines Messer zu besorgen. Dieses Messer wird das Kind dann als symbolische Waffe zur Verteidigung gegen Feinde nutzen.
Damit wären die Großeltern doch erstmal beschäftigt, bis sie dann das Neugeborene mit aus der Klinik abholen dürfen.



Nur solch kleine Zweige werden vom Maulbeerbaum als Peitsche genommen.
Der Kleine kann ja mit großen Zweigen auch noch nichts anfangen :)
(Foto: Le Minh Duc)

Danach schließt sich eine weitere Tradition an. Es gibt nämlich drei fest definierte Festtage für das neugeborene Kind. Einmal, genau sieben Tage nach der Geburt. Dann nach einem Monat und zum Schluss noch einmal nach einem Jahr. Zum 7-Tage Fest werden 3 Schalen mit Klebreis aufgestellt. Zu jeder Klebreis-Portion gehört ein gekochtes Ei und symbolisiert jeweils einen Hahn. Dazu gehört auf einer extra Schale eine Reihe kleiner Krabben. In der Not, wie bei Überflutungen, tragen diese einen aus der Gefahr. Dann werden noch zwölf kleine Klebreisbällchen benötigt. Zu denen gehört dann noch jeweils ein Viertel eines Ei. Somit werden drei größere und zwölf kleinere Göttinnen beruhigt. Bei den letzteren symbolisiert jedes Reisbällchen einen Monat. Ganz zum Schluss bestehen die Göttinnen noch auf eine ausreichende Ration Betelnüsse und Blätter (ebenfalls 12). Um das alles für unseren Enkel Bach San auch richtig hinzubekommen, haben wir zuvor noch mal bei der Uroma in Thanh Hoa nachgefragt.

Während die ersten beiden Traditionen heutzutage wohl kaum noch noch eine Rolle spielen, sieht es bei den beiden letzten Bräuchen doch etwas anders aus. Mit unseren Kindern haben wir nur das 1 Monats- und Einjahres-Fest begangen. Aber unsere Kinder selbst haben sich nun auch auf das 7 Tage-Fest für ihren Sohn besonnen. Auch bei der Beschäftigung der Großeltern scheint es wieder modern zu werden.

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